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Frei_raum

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Freiraum – was löst dieses Wort bei dir aus? Ein tiefes Durchatmen, Entspannung oder macht sich Sehnsucht bemerkbar? Mir Freiraum nehmen, zu sagen: „ich bin so frei“.
Wenn ich so spreche, dann nehme ich mir etwas, ohne dass es mir ausdrücklich zugewiesen wurde. Ich erlaube es mir selbst. Leider fühlt sich der Alltag oft nicht nach Freiraum an. Oft sind wir voll und ganz eingespannt in Aufgaben und Verpflichtungen. Enge, Ganz-vereinnahmt-sein, Starre, … nehmen sich Raum. Häufig sind wir voll von einem Gefühl, z.B. Ärger, Traurigkeit, oder von einem Thema besetzt, um das unsere Gedanken ständig kreisen. Frei fühlen wir uns da nicht – im Gegenteil.

Haben wir immer die Möglichkeit, uns die Freiheit zu nehmen?
JA, das haben wir! In der Bibel ist uns gesagt: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ (Galater 5, 5). Was wäre, wenn ich dem traue? Was könnte geschehen? In mir? Mit mir? „Zur Freiheit befreit“ ist kein Luxusgut für ein paar wenige. Es gilt uns allen. Paulus sagt diese Botschaft nicht zu Menschen, bei denen alles bestens läuft, sondern er spricht es in Situationen hinein, wo es eng wird, wo sich andere Mächte aufspielen und beherrschend sein wollen. Die biblischen Freiheitsworte sind Worte für und in Krisen, für das Vermissen von Freiraum.

Doch was tun, wenn unser Leben mehr einem Gefängnis als Freiraum gleicht? Entscheidend ist, dass ich innehalte – mein Gedankenkarussell, meinen Alltagstrott für einen Moment unterbreche, eine Pause einlege und mein körperliches Dasein im JETZT wahrnehme, im konkreten Raum. Ich schaffe mir im Äußeren einen Ort, wo ich gut da sein kann – setze mich z.B. auf einen Stuhl oder auf den Boden, spüre den Kontakt mit dem Grund unter mir –, um dann meine Aufmerksamkeit ganz zu mir nach innen zu lenken. Ich nehme alles wahr, was sich in mir regt. Ohne zu bewerten. Alles darf da sein. Nichts muss sein. Ich verweile freundlich bei mir selbst.

Freiraum beginnt immer wieder sehr einfach mit Wahrnehmen:
dass ich lebe, atme, jetzt in diesem Moment, dass ich „da bin“. Dabei hilft mir mein  Körper. Er bringt mich in die Gegenwart, wenn meine Gedanken und Gefühle mich noch im Vergangenen oder schon im Zukünftigen sein lassen. Freiraum beginnt mit einer Aufmerksamkeit für das größere Ganze in mir und um mich herum.

Mit diesem Ankommen im Außen und Innen bei mir, nehme ich bewusst Abstand zu dem, was mich besetzt und unfrei sein lässt. Wie eine Art innerer Beobachter kann ich meine Situation, meine Gefühle und Lebensthemen betrachten – ohne mich damit zu identifizieren. Damit schaffe ich Freiraum. Ich kann Durchatmen. Gewinne ich Freiraum, vergrößert sich auch mein Handlungsspielraum und ich erkenne, dass ich immer zwischen mehreren Möglichkeiten wählen kann. Wie oft denken wir, wir hätten keine Wahl. „Es geht nicht.“, „Es gibt keinen anderen Weg.“, „Ich kann das nicht.“ – herunterziehende Sätze wie diese versperren uns oft das Spektrum und begrenzen uns. Doch wir haben immer viel mehr Möglichkeiten. Wir haben immer eine Wahl.

Freiraum bedeutet nicht, frei zu sein von Sorgen und Problemen oder sie auszublenden, sondern in eine neue Beziehung zu ihnen zu treten und sich zu erinnern: „Ich bin mehr als…“. Und mehr als alles andere bin ich zuallererst geliebtes Ebenbild Gottes, zur Freiheit bestimmt. Das ist biblisches Menschbild und Freiraum ist ein zutiefst göttliches Anliegen. Gott schafft uns in seiner Schöpfung freien Raum zum Leben. Es ist unsere menschliche Berufung frei zu sein.

Die „Lücke“ im viel Zuviel des Alltags annehmen als Raum, wo du dir erlaubst zu sagen „Ich bin so frei“, um zum Stehen und Fühlen zu kommen, das wünsche ich dir für dein Leben.

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