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Lebensatem

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„Atemlos durch die Nacht … Spür` was Liebe mit uns macht“ – so singt Helene Fischer und beschreibt damit ein Lebensgefühl. Zwei Frischverliebte tanzen atemlos durch die Nacht, ziehen durch die Straßen und Clubs ihrer Stadt. Atemlos taumeln sie durch tausend Glücksgefühle.

Wann warst Du zuletzt atemlos? Atemlos ist nicht nur ein Gefühl zweier Frischverliebter. Es ist für viele von uns zu einem alltäglichen Lebensgefühl geworden. Unser Leben kommt uns oft atemlos vor. In atemberaubendem Tempo jagen wir durch den Kalender. Wissen im Januar schon wohin wir im Sommer reisen; spätestens im September ist der Vorausplaner des kommenden Jahres schon voll. Wir sind stets auf dem neuesten Stand der Dinge – ob wichtig oder unwichtig – dank des World Wide Web, Facebook und Instagram. Immer erreichbar durch eMail, WhatsApp und SMS. Atemlos durch das Jahr. Wir wünschen uns „Luft zum Atmen“ nicht nur in unseren Beziehungen, eine Atempause im Alltag, Zeit und Muße zum Aufatmen und Durchatmen.

Atem ist Leben. Atem ist ein Gottesgeschenk. Es ist das erste Geschenk Gottes an den Menschen: „Da machte Gott der Herr den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. So ward der Mensch ein lebendiges Wesen.“ (1. Mose 2, 7) Atem, damit wir leben und uns lebendig fühlen. Genau das ist es, wonach wir uns in der Atemlosigkeit mancher Tage so sehr sehnen. Und genau das schenkt uns Gott. Gott atmet das Leben in uns hinein und wir werden lebendig – nicht nur am Tag der Schöpfung, sondern jeden Tag neu. Gottes Atem wird für uns Menschen zum Odem des Lebens. Durch unseren Atem sind wir mit Gott verbunden. Wir tragen sozusagen seinem Atem in uns und werden bei jedem Atemzug daran erinnert, dass wir leben – ein Leben – uns gegeben, das uns nicht die Luft zum Atmen nimmt oder uns atemlos zurücklässt, sondern das uns frei und tief einatmen und ausatmen lässt; ein Leben, das uns unsere Lebendigkeit spüren lässt und uns wieder in Kontakt bringt mit unserem innersten Wesenskern, unserer Seele. Atem und Seele sowie Geist (Gottes Heiliger Geist) hängen zusammen. Das hebräische Wort „ruach“ steht für „Atem, Geist, Lebensodem“ sowie das hebräische Wort für „Seele, Wesen“ – „näfäsch“ ebenfalls „atmende Kehle, Atem“ bedeutet. So bekommt die oft sperrige Rede vom Heiligen Geist Gottes eine neue Klarheit. Gottes Geist ist es, der uns lebendig macht, uns tief aus unserer Seele heraus kraftvoll leben lässt im Einklang mit unserem Wesen – Atemzug um Atemzug. So erschließt sich mir auch das Wort „Spiritualität“ – abgeleitet aus dem Lateinischen „spiritus“, übersetzt „Atem, Geist“. Spiritualität ist demnach ein in Kontaktkommen der Seele mit Gott mit Hilfe des Atems. Durch das bewusste Einatmen und Ausatmen werden wir still und aufmerksam für die leisen Stimmen in uns und für das, was Gott uns sagen und in und mit uns bewirken will.

Also atme – ein, aus – und komm mit dir selbst und Gott in Berührung!

Hier noch eine kleine Atemübung für dich:

Schenke dir ein paar Augenblicke der Stille. Atme durch die Nase tief ein und durch die Nase wieder tief aus. Verbinde das Einatmen mit den Worten „Gott schenkt mir Atem“ und das Ausatmen mit den Worten „Ich vertraue“. Vielleicht kannst du dir auch vorstellen wie du beim Einatmen alles in dich aufnimmst, was Gott dir schenken will, du schaffst sozusagen Platz für das Leben und beim Ausatmen lässt du alles Alte und Verbrauchte los.

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